In Neustadt musste im Schuljahr 2024/25 fast jedes dreizehnte Kind die erste Klasse wiederholen –
ein Anstieg von 5,5 auf 7,9 Prozent. Damit liegt Neustadt deutlich über dem Landesdurchschnitt von
3,8 Prozent. Auch in anderen Städten der Pfalz sind die Wiederholerquoten hoch; in Zweibrücken
beträgt sie sogar 10,9 Prozent. (vgl. u. a. DIE RHEINPFALZ vom 15.08.2025)
Bemerkenswert ist: Unsere Fraktion hat bereits am 19. Juli 2025 – also noch vor Veröffentlichung
dieser Zahlen in der Presse – eine Anfrage zur sprachlichen Zusammensetzung der Grundschulklassen
in Neustadt gestellt. Uns war klar: Sprachdefizite sind eine der Hauptursachen für steigende
Wiederholerquoten.
Das Ergebnis dieser Anfrage ist ernüchternd: Die Stadt konnte keinerlei Zahlen liefern. Weder über
die Anzahl der Kinder ohne deutsche Muttersprache, noch über die Zahl der Kinder mit
Sprachförderbedarf, noch darüber, ob es Klassen gibt, in denen deutsche Kinder die Minderheit
bilden. Stattdessen hieß es: „Diese Daten liegen uns nicht vor.“
Das ist der eigentliche Skandal
Natürlich erhebt die ADD Trier die Schülerdaten. Aber entscheidend ist: Die Stadt Neustadt fragt
diese Daten nicht einmal ab – und steuert ihre Bildungspolitik damit im Blindflug. Ein Schulträger, der
nicht weiß, wie hoch der Anteil nichtdeutschsprachiger Kinder in seinen Klassen ist, kann keine
seriösen Entscheidungen treffen. Leidtragende sind am Ende die Kinder und ihre Eltern.
Sprachförderung schrumpft
Hinzu kommt: Die Zahl der Sprachförderkurse in Kitas wurde im laufenden Jahr von acht auf fünf
reduziert, weil Personal und Mittel fehlen. Gleichzeitig zahlt die Stadt jährlich 14.000 Euro an den
Verein Bildung und Integration e. V.
Der Fraktionsvorsitzende der AfD Neustadt, Martin Rössler, hat sich bereits im April 2025 im Rahmen
einer Einladung selbst vor Ort beim Verein informiert und sich ein eigenes Bild gemacht: Dort findet
zwar Deutschförderung statt – doch solche punktuellen Angebote können nicht darüber
hinwegtäuschen, dass es an einer systematischen Gesamtstrategie fehlt. Während in den Kitas die
Sprachförderung reduziert wird, fließen gleichzeitig städtische Gelder in Projekte, die nur einen
kleinen Teil der Kinder erreichen. Sprachförderung darf nicht vom Zufall abhängen, sondern muss in
jeder Kita und jeder Grundschule verbindlich stattfinden.
Unsere Forderungen
Die AfD-Fraktion fordert:
- Die Stadt muss künftig regelmäßig alle relevanten Daten bei der ADD anfordern,
veröffentlichen und im Stadtrat vorstellen. - Sprachförderung darf nicht schrumpfen, sondern muss verbindlich und flächendeckend
organisiert werden – in allen Kitas und Schulen. - Deutsch und Mathematik müssen wieder klare Priorität haben, damit unsere Kinder nicht
weiter die Hauptleidtragenden einer verfehlten Bildungspolitik sind.
„Unsere Anfrage hat offengelegt, dass die Stadt keine Ahnung von der Sprachsituation an ihren
Schulen hat. Das ist kein Versehen, sondern ein politisches Versagen. Wer die Realität ignoriert,
gefährdet die Bildungschancen einer ganzen Generation.“
— Martin Rössler, Fraktionsvorsitzender der AfD Neustadt
Quellen:
- AfD-Anfrage „Sprachliche Zusammensetzung der Grundschulklassen und Auswirkungen auf
den Anfangsunterricht“, 19.07.2025.
https://buergerinfo.neustadt.eu/getfile.asp?id=109006&type=do - Antwort der Stadt Neustadt, veröffentlicht im Ratsinformationssystem:
https://buergerinfo.neustadt.eu/getfile.asp?id=109436&type=do - Pressebericht: DIE RHEINPFALZ, „In Zweibrücken muss jeder neunte Erstklässler
wiederholen“, 15.08.2025.
https://www.rheinpfalz.de/rheinland-pfalz_artikel,-in-zweibr%C3%BCcken-muss-jeder
neunte-erstkl%C3%A4ssler-wiederholen-_arid,5802976.html
Das Foto der Ostschule in Neustadt (aufgenommen von Martin Rössler) kann frei verwendet werden.
Martin Rössler
Fraktionsvorsitzender
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